Welche Ansprüche muss ein Wellendichtring erfüllen?
Ob es sich nun um eine Kurbelwellendichtung handelt oder um eine Dichtung der Antriebswelle aus dem Getriebe, spielt keine Rolle. Eine solche Dichtung muss auf jeden Fall verhindern, dass Schmierstoffe, wie beispielsweise Motor- oder Getriebeöl auslaufen. Auslaufende Schmierstoffe sind nicht nur schädlich für die Mechanik, sondern auch für die Umwelt. Zudem tritt durch die Undichtigkeit Feuchtigkeit oder sogar Wasser ins Innere des Maschinenteils ein.
Eine große Herausforderung für derartige Dichtungen stellen die mitunter hohen Drehzahlen der Wellen dar. Jeder Simmerring unterliegt permanent hohen mechanischen Belastungen. Eine weitere Herausforderung stellen die hohen thermischen Belastungen dar. Eine Dichtung muss bei tiefen Temperaturen genauso gut abdichten wie bei einem Motor, der seine Betriebstemperatur erreicht hat. Sowohl die mechanischen als auch die thermischen Belastungen führen im Laufe der Zeit dazu, dass Undichtigkeiten auftreten. Der Fachmann spricht in solch einem Fall von Materialermüdung.
So ist eine Radialwellendichtung aufgebaut
Eine Radialwellendichtung dichtet rotierende Wellen gegen auslaufende Betriebsflüssigkeiten ab. Diese kommen nicht nur in Motoren und Getrieben zum Einsatz, sondern auch in Pumpen und vielen anderen Komponenten. Die Stabilität wird durch einen stabilen Ring aus Metall erzielt. Die sogenannte Dichtlippe, die zumeist aus Kunststoff oder Gummi hergestellt ist, wird von einer Schlauchfeder mit einem permanenten Druck auf die Oberfläche der rotierenden Welle gedrückt. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn die Welle an der betreffenden Stelle eine besonders hohe Oberflächengüte aufweist. Einige Radialwellendichtungen sind an der Außenseite auch noch zusätzlich mit einer Staublippe ausgestattet.
Axialwellendichtungen sind ähnlich aufgebaut
In hydraulischen oder pneumatischen Federgabeln und vielen anderen technischen Bauteilen müssen Wellen auch axial abgedichtet werden. Dafür stehen spezielle Dichtungen zur Verfügung. Bei diesen kommt es in erster Linie auf die korrekte Montage an. Derartige Dichtungen sind ebenfalls mit Schlauchfedern und Lippen ausgestattet. Die Öffnung der Lippen muss stets zur Druckseite zeigen. Durch den auftretenden Druck werden die Lippen auseinandergedrückt, sodass sie die Welle exakt abdichten.
Einen passenden Simmerring kaufen
Treten aus einem Motor oder einem anderen Maschinenteil Betriebsflüssigkeiten aus, müssen neue Wellendichtungen oder Simmerringe eingebaut werden. Zu den wichtigsten Maßen gehört der Innen- sowie der Außendurchmesser. Diese Maße lassen sich leicht ausmessen. Zudem befinden sich in den Beschreibungen der Dichtungen exakte Angaben darüber, für welche Bauteile und für welche Fahrzeugmodelle sich die Dichtungen eignen. Insbesondere bei Traktoren ist es so, dass einige Dichtungen für unterschiedliche Schleppertypen passen. Darüber sollte sich jeder Interessent im Voraus informieren.
Die meisten Traktoren- und Landmaschinenhersteller ändern im Laufe der Jahre auch einige Komponenten an den Maschinen. Jeder, der sich neue Wellendichtungen oder Simmerringe kaufen möchte, sollte auch wissen, aus welchem Baujahr das Fahrzeug stammt. Dazu sind ebenfalls Angaben in den jeweiligen Beschreibungen zu finden.
Fazit
Jede Welle muss am Austritt eines Maschinenteils so abgedichtet sein, dass keine Betriebsflüssigkeiten austreten können. Schon kleinste Undichtigkeiten führen nach kurzer Zeit zu größeren Schäden an den mechanischen Bauteilen. Aus diesem Grund und auch aus Gründen des Umweltschutzes sollte in solch einem Fall unverzüglich ein neuer Wellendichtring montiert werden. Die Montage gestaltet sich in den meisten Fällen recht einfach.